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Waidhofner Kammerorchester begeistert auf höchstem Niveau
Schon traditionell beginnt der sommerliche Kulturreigen im Stift Altenburg mit dem Konzert des Waidhofner Kammerorchesters. Der Dirigent ist seit Jahren ein Freund unseres Hauses, umso mehr freut es uns, dass mittlerweile auch die Mitglieder des Orchesters sich bei uns beheimatet fühlen.
Das Programm des diesjährigen Konzertes war herausfordernd ambitioniert. Mit Peter Iljitsch Tschaikowskys Variationen über ein Rokokothema für Violoncello und Orchester wurde der Abend eröffnet. Der Solocellist der Wiener Philharmoniker, Tamás Varga, eroberte mit seiner gefühlvollen und im Tiefsten berührenden Interpretation die Herzen aller Anwesenden. Die bis in die feinsten hohen Lagen präzise in den Raum gebrachten Töne waren wie Edelsteine im wunderbaren Schmuckkasten unserer barocken Bibliothek.
Nach der Pause stand Anton Bruckners 4. Sinfonie in Es-Dur auf dem Programm. "Die Romantische" entführt die Zuhörer auf eine Wanderung, die an die romantische Landschaft des Waldviertels erinnert.
Unmittelbar vor dem Auftakt zu diesem über eine Stunde dauernden Stück, nur Augenblicke vor dem Einsatz durch den Dirigenten, begann im Turm der Stiftskirche die Glocke den Abendsegen zu läuten. Tief berührend erlebten alle in der Bibliothek Anwesenden die kraftvolle Präsenz des Dirigenten. Ohne eine Bewegung zu machen, und dadurch auch keine Bewegung im Saale zulassend, verharrte Wolfgang Sobotka und mit ihm das Orchester und das Publikum vereint, in absoluter Stille. Der dadurch gewonnene Raum des Hörens wurde dann von wunderbarer Musik erfüllt.
Dank den Waidhofnern, Danke Wolfgang Sobotka!