Die Stiftsbibliothek

Die Altenburger Stiftsbibliothek – Tempel der Weisheit

Zwischen 1740 und 1744 wurde unter Abt Placidus Much die Altenburger Stiftsbibliothek errichtet.  Wie in der Stiftskirche wurde auch hier ein eindrucksvolles Gesamtkunstwerk geschaffen. Der nahezu 50 Meter lange Saal wird durch drei Flachkuppeln gegliedert, die Paul Troger mit einer Szene zur Göttlichen Weisheit in der Mitte und zwei flankierenden Deckenbildern zu den vier Fakultäten freskierte. Besonders beeindruckend ist neben den stattlichen Dimensionen die ungewöhnliche Architektur und eine Lichtführung, die bedeutend zur Sakralisierung des Raumes beiträgt.

Paul Trogers Fresko der Hauptkuppel zeigt die Königin von Saba vor König Salomon, dem weisesten Herrscher des Alten Testaments. Die gemalte Kuppelhalle, in der die Szene spielt, ist scheinbar nach oben geöffnet und erlaubt einen Blick in den Himmel, wo die Göttliche Weisheit auf einem Wolkenthron erscheint. Die anschließenden kleineren Kuppeln sind den vier klassischen Studienrichtungen gewidmet, die in jeder Stiftsbibliothek zu finden sind, hier paarweise zusammengefasst: Theologie und Jurisprudenz, Philosophie und Medizin. Alle Wissenszweige symbolisieren gleichzeitig den Weg zur ewigen Erkenntnis.

Bibliotheksvestibül

Der nahezu quadratische, sehr hohe Raum wurde 1743 von Johann Jakob Zeiller freskiert. Bemerkenswert ist der große Anteil an Scheinarchitektur, die sich in der Mitte in einen gemalten Himmel öffnet, vor dem Chronos und Minerva schweben. Sie zeigen die Allegorie von Zeit und Wahrheit. An den Wänden und den Ansätzen zur Flachkuppel tummeln sich zahlreiche Figurengruppen, die zu diversen Zyklen wie den vier Jahreszeiten, den Erdteilen, und den Elementen gehören.

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